01 Januar

Lower Manhatten

Arrhoi!

Schietwetter gibt das nich. Außer in New York, wenn es den ganzen Tag schüttet und alle New Yorker und Touristen die selbe Idee haben: Hey, besuchen wir doch mal das American Museum of Natural History?

Als Bremer ist man Regenwetter ja gewöhnt, aber eine Stunde im strömenden Regen anzustehen um sich mit allen in das selbe Museum zu quetschen ist einfach ne blöde Idee. Klar kann man das machen, aber dann ist halt doof.

Na ja, der Eintritt ist frei und wir wollten da rein, also haben wir ausgeharrt. Wir waren gefühlt die Einzigen ohne Regenschirm in der Schlange und entsprechend gerieten wir Klamottentechnisch an unsere Grenzen☔️

Als wir endlich drin waren, haben wir von den zum Leben erwachten Exponaten aus dem Ben Stiller Film Nachts im Museum kaum bis nichts gesehen. Es war einfach zu voll.

Nachdem es Donnerstag den ganzen Tag geregnet hatte, starteten wir in einen wunderschönen Freitagmorgen. Pünktlich um 8 Uhr vorm Empire State Building. Mit einem Hochgeschwindigkeitsfahrstuhl ging es zack bumm auf die Aussichtsplattform im 86. Stock. Die Aussicht war einfach der Wahnsinn?

Von dort aus starteten wir unseren Spaziergang quer durch alle Stadteile nach Lower Manhatten. Hier befindet sich die Wall Street, standen die Twin Towers, entsteht das neue One World Trade Center und kamen die Einwanderer an. Natürlich durfte auch ein Spaziergang über die Brooklyn Bridge nicht fehlen.

Tagesabschluss war ein zweiter Besuch auf dem Empire State Building. Wir hatten die Gelegenheit um 1 Uhr nachts erneut in den 87. Stock zu fahren und uns New Yorks dunkelnde Lichterwelt anzuschauen??

Weil es am Tag zuvor so gut geklappt hat, starteten wir auch heute mit einer Aussichtsplattform: Top of the Rock. Diese liegt im 70. Stockwerk des Rockefeller Center und damit nicht so hoch wie gestern, aber dieses Mal mit Aussicht auf das Empire State Building.

Im Anschluss ging es noch einmal nach Lower Manhatten zum 9/11 Museum und Ground Zero – ehrlich gesagt hatte ich gemischte Gefühle was diesen Teil der Reise betraf. Die ganze Gegend ist selbst über 10 Jahre später immer noch eine Baustelle. Man kann sich kaum vorstellen, wie es am 11. September 2001 hier gewesen sein musste.

Das Museum ist unter der Erde. Man befindet sich sozusagen im Fundament der World Trade Center Türme. Es ist wie der Platz oben, nur das hier die Türme noch stehen. Die Fläche zwischen den Türmen ist riesig. Man gelangt vorbei an einem demolierten Feuerwehrfahrzeug, einem Teil der Antenne des Nordturms, einem verschmorten Fahrstuhlmotor, Reste von Bürgersteigen, Straßenschildern und Farrädern.

Im einem Turm kann man die Opfer kennenlernen. Gefühlt jedes einzelne von ihnen. Es gibt Bilder, private Gegenstände und Geschichten. Keiner ist anonym.

Der zweite Tower ist das eigentliche Museum im Museum. Es ist getrennt durch eine Glastür. Man ahnt, jetzt gehts ans eingemachte.

Ein Zeitraffer. Beginnend am sonnigen Morgen des 11. September 2001, gefolgt vom Moment des Geschehens. Videos, Polizeifunkmitschnitte, Bilder, Schreie, Sirenen. Es ist bedrückend. Man erlebt jede Minute nocheinmal. Aus Sicht der Menschen im Flugzeug und jene bei den Towers.

In diesem Teil des Museums darf man keine Fotos machen. Gewisse Videobereiche sind abgetrennt und der Hinweis, dass das die Inhalte verstörend sein können, erscheint überall. Es ist teilweise erschreckend detailliert.

Ich muss gestehen, dass ich mir nicht alles anschauen konnte. Für mich war es irgendwann zu viel. Zu erdrückend. Die Räume zu dunkel, die Luft zu schlecht, das gezeigte zu real.

Nach den Anschlägen geht die Ausstellung weiter mit der Verfolgung der Al Quaida und deren Auswirkungen bis heute. Gerne hätte ich hier mehr gelesen und aufgenommen, aber mein Kopf war voll.

Mit Freizeitwissenschaftlicher-Brille betrachtet, ist das Museum ein Volltreffer. Selbst ich hatte glasige Augen und einen Klos im Hals. Die Message ist angekommen.

Nach dem Museumsbesuch musste ich erstmal tief Luft holen. Was für ein nachdenklicher Jahresabschluss…

Mareike
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  • Pirat Sandra 03.01.17 - 20:21

    Huhu 🙂 Ich bin sehr stolz, dass du ab und an immer noch freizeitwissenschaftliche Brille aufsetzt! 😉
    Haben da eigentlich alle oder viele Wohnhäuser diese Feuerleitern an den Außenwänden? (Bild Chinatown)

  • Pirat Mareike 04.01.17 - 01:34

    Im prinziep haben alle älteren Gebäude diese Feuerleitern draußen dran. Die neueren leider nicht mehr?
    Du weißt ja, im herzen bin und werde ich immer freizeitwissenschaftlerin bleiben??

Arr, schreib was!

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