19 September

Welcome to the bush

Arrhoi!

Die letzten drei Tage haben wir in einem privaten Game Reserve im Krüger Nationalpark eine Auszeit von der Wirklichkeit verbracht.

Als wir das kleine Paradies im Norden des Krüger Nationalpark erreichten, war uns schnell klar: Hier lässt sichs aushalten ?
Eine große Terasse mit Infintypool und Blick auf ein Flussbett, wo Elefanten, Giraffen, Büffel und Co gerne zum Trinken herkommen, bildet das Herzstück der Anlage. Hier haben wir uns zwischen den einzelnen Game Drives aufgehalten, Tiere beobachtet oder einfach relaxt.
Am Nachmittag unserer Ankunft hatten wir auch unseren ersten Game bzw. Night Drive mit unserem Ranger Bradley. 20 Leute (aufgeteilt auf zwei Wagen und zwei Ranger) kletterten in ihre Safari-Jeeps und machten es sich mit Decke und Kamera für die 4 stündige Pirsch gemütlich. Wir saßen in der letzten Reihe und wurden bei der rasanten Fahrt im Busch ordentlich durchgeschüttelt, welche auch ohne Tiersichtung schon extrem cool gewesen wäre.

Nach den ersten Metern konnten wir auch sogleich einen der ersten Big 5 bestaunen: eine Herde Büffel. Die Tiere haben sich von dem Jeep überhaupt nicht beeindrucken lassen. Wir sind nach wie vor überrascht wie dicht wir an sie heranfahren konnten, ohne das sie überhaupt eine Reaktion auf unser Gefährt zeigten.

Zum Sonnenuntergang gab es mittem im Busch, unweit einer Gruppe Hyänen, ein paar Snacks und Drinks. Nach der kleinen Pause brach auch ziemlich schnell die Nacht herrein und wir tourten im Dunkeln durch die Wildnis. Bei voller Fahrt hielt Bradley plötzlich an, fuhr ein kleines Stück zurück und pflückte ein kleines Chamäleon aus einem Busch – wie auch immer er das gesehen hat ?
Nach der kleinen Chamäleon-Einlage war unser erster Drive auch schon zu Ende und unser Ranger brachte uns wohlbehalten wieder ins Camp. Wir kletterten gerade aus dem Jeep und machten uns auf dem Weg zum Abendessen als der andere Ranger Mariuz mit seiner Gruppe uns entgegen gerannt kam: „Go back in the car!“. Irritiert, aber auch angesteckt von seiner Aufregung, machten wir es uns wieder in unserem Wagen gemütlich. Bradley setzte unseren Safari-Jeep mit einem Ruck zurück und folgte Mariuz 20 m hinter die Lodge. Verwundert was uns erwarten würde, staunten wir nicht schlecht, als den Grund für die Aufregung entdeckten: ein Leopard. Wir fuhren mit unseren Autos so dicht an die Raubkatze heran, dass wir sie hätten streicheln können, wenn wir die Hände aus dem Jeep hätten strecken dürfen ?

Nach dieser Action schmeckte das Abendessen noch besser und wir fielen glücklich in unser riesiges Bett bis zum Wake-Up-Call um 5 Uhr. Ja, 5 Uhr morgens ? Denn um 5:30 Uhr ging es auch schon auf unseren Morning Drive. Uns erwartete neben vielen Tieren (siehe Fotos) ein herrlicher Sonnenaufgang mit heißen Getränken im Busch. Nach der Rückkehr ins Camp und einem leckeren Frühstück, meldeten wir uns bei Bradley für einen Bush Walk an.
Die Regeln: do what Bradley sais, keep in line and do not talk. Beim Bush Walk geht es weniger darum die großen Tiere von nahem zu sehen, als etwas über die Flora und die kleine Fauna zu lernen. Unsere kleine Gruppe von 7 Wanderern lernte somit wie man Spuren liest und in der Wildnis überlebt, Elefantenkot ist das Allheilmittel! ?
Trotz der No-Talking-Regel verursachten unsere Schritte einen ganz schönen Lärm, sodass uns die Tiere schon frühzeitig wahrnahmen und auf uns reagierten. Anders als im Auto war ein Näherkommen an die Tiere so nicht möglich.

Während der Mittagszeit relaxten wir auf der Terasse am Pool und sahen einer Elefantenherde beim Grasen und Wandern über unser Flussbett zu. Nach dieser entspannten Zeit brachen wir pünktlich um 16 Uhr zu unserem zweiten Game bzw. Night Drive auf. Da wir gestern Abend den Leopard gesehen hatten, hofften wir auch an diesem Abend auf etwas Besonderes. Während unserer Tour bemerkten wir wie Bradley vermehrt zu seinem Funkgerät griff und sich mit seinem Kollegen verständgte. Abschließend sagte er: „ok, i will come down!“ und ab dem Punkt war Schluss mit lustig. Bradley legte den Turbo-Gang ein und heitze mit uns durch den Busch. Plötzlich war keine Zeit mehr für Zebras, Rhinos oder andere Tiere am Wegesrand. Auf die Frage, warum er es denn so eilig hätte, antwortete er, dass würden wir dann schon sehen, wenn wir da wären. Und wir sahen es: ein Gepard. Diese sind so selten, dass auch die Ranger sie nicht oft zu Gesicht bekommen und selbst ihre Kameras zückten.

Beim Abendessen wurden wir von einem anderen deutschen Pärchen aufgrund meines Werder Bremen Shirts angesprochen. Sie kamen aus Münster und der Mann erzählte mir Freude strahlend, dass er seine Werder Kulturtasche dabei hätte und wie toll er mein Shirt fände ?

Am nächsten Morgen starteten wir zu unserem letzten Game Drive. Wir fuhren wie immer im Morgengrauen nach unserem Wake-Up-Call in den Busch. Ein kurzer Blick auf unsere Big 5 Liste sagte uns, dass wir 4 (Büffel, Elefant, Rhino, Leopard) der 5 schon gesichtet hatten. Es fehlte lediglich der Löwe. Bradley erzählte uns, dass diese extrem schwer zu finden seien, er aber sein bestes geben würde. Wir fanden zwar keinen Löwen, aber ein zweiter Blick auf einen Leopard war uns gegönnt. Dieser lag vollgefressen auf dem Boden, während seine erlegte Beute oder das was davon noch übrig war, im Baum hing.

Was für ein gelungener Abschluss für drei tolle Tage in unserem privaten Game Reserve. Nach einem leckeren Frühstück brachen wir dann auf, den Krüger Nationalpark nocheinmal auf eigene Faust zu erkunden. Schließlich fehlte uns noch der Löwe auf unserer Liste!

Gut vorbereitet mit einem Blick auf die Karte, wo welche Tiere zuletzt gesichtet wurden, enterten wir den öffentlichen Teil des Krügers. Nach je einer Packung Cracker, Kekse, Weingummi und einen halben Liter Cola später hatten wir leider immer noch keinen Löwen erspät. Und so verließen wir gen Abend den Park und machten auf zu unserer letzten Unterkunft über „erlebe Südafrika“ und somit Ende von Etappe 1.
Die 3 Stündige Fahrt nach Dullstroom sollte eigentlich kein Problem werden, doch leider wurde es kalt, regnerisch und richtig nebelig. Unsere Sichtweite verkürzte sich mal eben auf 20 m.

Als wir den Ort endlich erreichten, stellte uns die Suche nach unserem Hotel vor eine wahre Herausforderung. Nach einer Stunde vergeblicher Suche, beschlossen wir die Unterkunft aufzugeben und uns eine neue zu suchen. Wir hielten an einer Whiskey-Bar mit angeschlossenem Hotel und fragten nach einem Zimmer. Der sehr nette Besitzer erklärte uns, dass wir uns das denkbar schlechteste Wochenende für eine Übernachtung ausgesucht hätten, da in Dullstroom ein Biker-Treffen stattfand. Alle Hotels sind ausgebucht. Niedergeschlagen erzählten wir ihm, dass wir bereits eine Unterkunft hätten, diese aber einfach nicht finden würden. Daraufhin nahm er sich Zeit und erklärte uns anhand einer Karte den Weg, versorgte uns mit Tipps fürs Abendessen und schrieb uns seine Telefonnummer auf. Wir sollten ihn anrufen, wenn wir das Hotel nicht finden würden, dann würde er uns persönlich hinfahren ?
Aber nach seiner Beschreibung war es dann zum Glück nicht mehr ganz so schwierig die richtige Schotterstraße ins Nichts zu finden ?

Wir sitzen gerade in Johannesburg am Flughafen und nehmen gleich den Inlandsflug nach Port Elizabeth. Dieser sollte eigentlich erst um 19:25 Uhr gehen, aber beim Check-In am Flughafen checkte man uns einfach für einen früheren Flug ein. So sind wir schon um 19:30 Uhr vor Ort, statt dann erst loszufliegen ?

Mareike
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  • Pirat Mareike 19.09.15 - 21:06

    Kurze Info: Wir sind gut in PE angekommen und die Unterkunft ist auch schön!

  • Pirat Mareike 19.09.15 - 21:07

    und wir haben wieder Internet ?

  • Pirat Dana 19.09.15 - 21:34

    Wow das klingt alles Super !!! Wahnsinn!!! Wir cool!

  • Pirat Sandra 20.09.15 - 19:43

    Mensch, da habt ihr ja richtige Abenteuer erlebt! 🙂 Super!
    tja, die Werder-Fans verfolgen dich auch überall hin 😉
    Die Sonnenuntergangs-Bilder sind echt schön! Und das Foto von Pumba!! 😀 – wie das Original aus dem Film! ^^
    Habt ihr denn auf der Straße ins Nichts in Dullstroom euer Hotel noch gefunden? Oder musstet ihr im Auto übernachten? 😀

  • Pirat Mareike 20.09.15 - 19:53

    wir haben es dann tatsächlich noch gefunden…es war aber eher gruselig und auch mit Abstand die schlechteste Unterkunft. Auch wenn das Frühstück wie immer top war ???

  • Pirat Friedel 20.09.15 - 21:07

    Wo war denn der Löwe? Gruß

  • Pirat Mareike 20.09.15 - 22:34

    im Krüger haben wir sie vergeblich gesucht, im nächsten Beitrag haben wir sie aber gefunden ?

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